Ratgeber: Entwicklung der Sinne
- Das Neugeborene
- Das Neugeborene
Es ist süß, es ist winzig, es ist vollkommen hilflos. Aber das Neugeborene verfügt bereits über alle fünf Sinne – und lernt seine Welt Tag für Tag näher kennen!
➊ Der Tastsinn
Von allen Sinnen ist der Tastsinn am deutlichsten ausgeprägt. Das Baby spürt Wärme und Kälte, Liebkosungen und Schmerzen – aber: Die Nervenleitungen des Säuglings sind noch nicht sehr schnell, d. h. Temperaturschwankungen und Schmerzen werden verzögert wahrgenommen.
Umso wichtiger ist die Kontrolle durch die Eltern, z. B. beim Badewasser. Auch Liebkosungen sind für das Baby lebensnotwendig, denn es vermittelt ihm das sichere Gefühl der Geborgenheit, wie es dies im Mutterleib kannte.
➋ Der Geruchssinn
Nur acht Tage nach der Geburt ist das Baby bereits in der Lage, seine Eltern am Geruch zu erkennen – dennoch ist der Geruchssinn in dieser Lebensphase nur schwach ausgeprägt. Starke Parfums und Deodorants irritieren den Neugeborenen.
➌ Der Geschmackssinn
Auch der Geschmackssinn ist noch sehr schwach ausgeprägt. Untersuchungen zeigen, dass Neugeborene bevorzugt süße Nahrungsmittel – z. B. gesüßte Tees, süßes Wasser – bevorzugen.
Dies liegt vermutlich daran, dass das Fruchtwasser süß schmeckt und den Geschmackssinn schon im Mutterleib beeinflusst.
➍ Der Hörsinn
Schon im Mutterleib nahm das Baby Geräusche durch die Bauchdecke wahr – so auch die Stimme der Eltern. Geräusche und Stimmen zählen folglich auch nach der Geburt zu den spannendsten Erfahrungen des Neugeborenen – die Stimmen der Eltern wirken vertraut und beruhigend.
Besonders positiv reagieren Säuglinge auf brummende und surrende Geräusche, auch klingende Töne sind bei den Kleinen sehr beliebt – laut und krachend mögen sie hingegen meist überhaupt nicht.
➎ Der Sehsinn
Auch wenn Netzhaut und Augapfel noch nicht ganz ausgeprägt sind, so kann das Baby doch bereits nach der Geburt grobe Abstufungen in der Helligkeit und Farbe sowie Bewegungen in seiner Umgebung verschwommen wahrnehmen.
Tatsächlich vermag es sogar ein menschliches Gesicht zu erkennen, sofern es sich in einem Abstand von rund 25 bis 30 Zentimetern befindet. Sollte der Säugling anfangs schielen, so ist dies kein Grund zur Beunruhigung:
Die Augenmuskeln sind noch im Training und es kostet die Kleinen unglaublich viel Anstrengung, einen bestimmten Punkt im Sichtfeld zu fixieren.
Ein Kinder- oder Augenarzt sollte das Schielen beobachten und ggf. entsprechende Behandlungsmaßnahmen einleiten.
1 bis 3 Monate
Minute um Minute prasseln neue Eindrücke auf das Baby ein: Eindrücke, die neugierig machen. Eindrücke, die seine Sinne schulen:
➊ Der Tastsinn
Nach wie vor ist der Tastsinn schon bei den Allerkleinsten sehr stark ausgeprägt. Tatsächlich konnte sogar nachgewiesen werden, dass Berührungen für eine optimale Entwicklung des Säuglings von wesentlicher Bedeutung sind. Eltern sollten einfach ihrem Bauchgefühl vertrauen: kuscheln, im Arm wiegen, die Wange streicheln oder auf die Stirn küssen – all das ist Nahrung für die Seele des Babys.
➋ Der Geruchssinn
Babys haben eine sehr feine Nase und lieben den Geruch der Mutter. Zu starke Parfums können sein wohliges Empfinden und das Gefühl der Geborgenheit in Mamas Armen zerstören, darum sollten künstlich hergestellte Duftstoffe in Seifen, Deos etc. besser im Ladenregal verbleiben.
Übrigens: Umgekehrt funktioniert das genauso gut, denn auch das Baby verströmt einen unverwechselbaren Geruch, insbesondere am Köpfchen. Mutter und Vater können oft nicht genug davon bekommen und das ist auch gut so, denn „einander gut riechen können“ stärkt das Band zwischen Eltern und Kind.
➌ Der Geschmackssinn
Obgleich Babys mehr Geschmacksknospen auf ihrer Zunge als erwachsene Menschen haben und die Geschmacksrichtungen süß, sauer und bitter durchaus schon unterscheiden können, sind sie nicht auf der Suche nach neuen Geschmackserfahrungen.
Milch ist vorerst das Einzige, was ein Säugling braucht und will, denn noch ist das Verdauungssystem nicht voll belastbar.
➍ Der Hörsinn
Alltagsgeräusche wie Geschirrklappern, Wasserrauschen und Schritte auf dem Holzboden wecken das Interesse des Babys, doch nach wie vor sind menschliche Stimmen das mit Abstand Schönste, was das Ohr des Säuglings erreichen kann. Babys lieben es, wenn Eltern mit ihnen sprechen oder ihnen etwas vorsingen; auch Klaviermusik oder ein Flöten- bzw. Glockenspiel kommt immer sehr gut an – nur bitte nicht zu laut!
➎ Der Sehsinn
Bilder werden schärfer, Kontraste attraktiver. Der Säugling kann Mutter und Vater nun auch in Zimmerweite erkennen und er liebt den spannenden Blick aus dem Fenster: Äste im Wind, vorbeifahrende Autos, fallende Schneeflocken und mehr. Auch das Erkennen von Farben und Formen verbessert sich schnell – starke Kontraste lassen sich allerdings noch immer am besten unterscheiden, was z. B. bei der Auswahl von Spielzeug Beachtung finden sollte.
Zum Ende des dritten Lebensmonats hin zeigt sich bereits ein sehr weit fortgeschrittenes Zusammenspiel der Augen mit den Händen: Das Kind wird nun versuchen, die Dinge in seiner Reichweite zu fassen und genauestens zu untersuchen.
So langsam sollte sich auch ein eventuell zuvor festgestelltes Schielen auswachsen, denn das Kind lernt, die Augen parallel zu dirigieren. Sollte das Schielen allerdings nicht nachlassen, ist ein Besuch beim Augenarzt sinnvoll – einfach zur Sicherheit!
4 bis 6 Monate
Vier bis sechs Monate – das Baby hat sein erstes Lebensjahr nun fast zur Hälfte abgeschlossen und seine Sinne dabei enorm geschärft:
➊ Der Tastsinn
Das Baby wird von Tag zu Tag unabhängiger und entdeckt seine kleine Welt immer ein Stückchen mehr. Dennoch ist der Tastsinn nach wie vor hochempfindlich und Ihr Kind hungert regelrecht nach Berührung – das eine mehr, das andere etwas weniger: Küsse und Streicheleinheiten, sanfte Massagen, Erfahrungen im Wasser – all diese Sinnesreize treiben die Entwicklung Ihres Babys voran.
➋ Der Hörsinn
Ihr Kind macht in dieser Zeit spannende Fortschritte, wenn es um das Hören geht: Es erkennt bestimmte Laute und beginnt, zu begreifen, dass bestimmte Klänge durchaus ihren Sinn haben. Hat es bisher anhand der Sprachmelodie gerade mal unterscheiden können, ob Ihre Stimme erfreut, sanft, gestresst oder beruhigend klingt, so erkennt es nun, dass die Sprache auch als Kommunikationsmittel einzusetzen ist.
Interessantes Detail: Die Hör- und die damit verbundene Sprachentwicklung läuft in allen Ländern der Welt gleich ab! Ihr Baby beginnt mit Lall- und Brabbelgeräuschen, der sogenannten „Babysprache“. Dabei besitzt es die Fähigkeit, seine Muttersprache zu erlernen, tatsächlich nur vorübergehend: Spätestens nach dem ersten Geburtstag kann es das rollende „r“ romanischer Sprachen oder auch das englische „th“ – sofern es nicht zweisprachig aufwächst – nicht mehr perfekt erlernen.
➌ Der Sehsinn
Die Augen Ihres Kindes funktionieren immer besser: Inzwischen kann es selbst einen vorbeirollenden Ball mit den Augen fixieren und ihm folgen. Auch die Hand-Augen-Koordination wird von Mal zu Mal besser und der Säugling greift immer geschickter nach für ihn interessanten Dingen.
Zudem kann das Kind auch Farben und Schattierungen besser unterscheiden, auch kleine Muster erregen nun seine Aufmerksamkeit – umso mehr sollten Sie Ihr Baby mit dem ein oder anderen Augenschmaus „füttern“. Wie wäre es zum Beispiel mit einem neuen bunten Mobile über dem Laufstall oder einem hübschen Bild neben der Wickelkommode?
Der Fernseher scheint zwar zunehmend an Spannung zu gewinnen, dennoch sollten so kleine Kinder noch nicht fernsehen, denn dies – so die Experten – verstärkt Unruhe und führt zu Überdrehtheit. Schlafstörungen können die Folge sein.
7 bis 9 Monate
Fühlen, sehen, riechen, schmecken, hören – all dies funktioniert immer besser und das Baby wird zusehends geschickter. Seine Neugier auf Gegenstände und Menschen in seiner Umgebung wächst – spätestens jetzt sollte die Wohnung kindersicher sein!
➊ Der Tastsinn
Nichts ist mehr sicher, alles wird genauestens erforscht. Gönnen Sie Ihrem Kind die Freude, achten Sie nur darauf, dass es nichts Gefährliches wie Scheren, Messer, Steinchen oder Geldstücke erwischt.
Sollten Sie sich übrigens die Frage stellen, warum es sich nach wie vor alles, was es in die Fingerchen bekommt, in den kleinen Mund schiebt … ganz einfach: im Mund verfügen Babys über das stärkste Tastempfinden!
➋ Der Geruchssinn
Gerüche versorgen Ihr Kind mit wichtigen Informationen: Das warme Mittagessen auf dem Herd, der herrliche Geruch des Lieblingsspielzeugs, der süße Duft der Blumen im Garten. Sprechen Sie mit dem Kind, benennen Sie die verschiedenen Gerüche und geben Sie Ihrem Nachwuchs so das Werkzeug in die Hand, um sich auszudrücken: „Das riecht aber lecker nach Honig …“
➌ Der Geschmackssinn
Es ist vollkommen normal und altersgerecht, wenn Ihr Kind schon mal das ein oder andere Gericht, das Sie so liebevoll zubereitet haben, verschmäht. Es bekommt allmählich eine gute Vorstellung davon, was es mag – und was eben nicht. Dennoch sollten Sie nicht müde werden, dem Baby auch neue Gerichte vorzusetzen, immerhin siegt noch oft die Neugier und Ihr Kind wird das noch unbekannte Essen zumindest probieren.
➍ Der Hörsinn
Die Ohren werden immer spitzer, denn inzwischen hört Ihr Baby auch schon relativ leise Geräusche wie das Ticken einer nicht allzu weit entfernten (max. 10 cm) Stoppuhr. Es versucht, herauszufinden, woher ein Klang kommt – und es reagiert darauf, wenn Sie seinen Namen rufen!
➎ Der Sehsinn
Nun kann das Kind Gegenstände genau fixieren, scharf erkennen und mit voller Intensität unter die Lupe nehmen. Auch schnell bewegliche Dinge verfolgt es neugierig mit seinen Augen – ebenso wie weiter entfernte Gegenstände.
10 bis 12 Monate
Die Welt wird jeden Tag ein Stückchen kleiner: Ihr Nachwuchs krabbelt, zieht sich an Möbeln hoch und läuft vielleicht schon einige Schritte – und immer wieder gibt es Neues zu entdecken.
Dabei geht auch schon mal etwas schief, manchmal ist das Kind auch einfach nur müde und erschöpft. Der kleine Entdecker wird an seine Grenzen stoßen und gewiss auch mal traurig oder missmutig reagieren, Quengelei ist dabei vollkommen normal und Teil der kindlichen Entwicklung. Vielleicht braucht es nur ein klein wenig Hilfestellung, um den nächsten Schritt zu meistern.
➊ Der Tastsinn
Der erste Geburtstag steht unmittelbar bevor, doch die Neugier Ihres Kindes ist noch immer ungebrochen. Dabei wird auch gerne mal eine Banane auf dem Teller zermatscht, nur um ein ganz neues Tasterlebnis zu erfahren. „Füttern“ Sie Ihren Nachwuchs mit neuen Eindrücken: ein kalter Eiswürfel, verschiedene Stoffe, lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf.
Auch liebevolle, zärtliche Berührungen der Eltern stehen nach wie vor ganz oben auf der Wunschliste des Babys: Umarmungen, Streicheleinheiten, Massagen festigen die Bindung zwischen Mutter bzw. Vater und Kind.
➋ Der Hörsinn
Mittlerweile vermag Ihr Kind auch leise Geräusche zu erkennen, selbst wenn es nicht sehen kann, wo diese Geräusche herkommen. Achten Sie auf die Reaktionen Ihres Kleinen, wenn Sie zu ihm sprechen – so bemerken Sie, wie stark Ihr Kind bereits auf Ihre Worte achtet.
Spätestens an seinem ersten Geburtstag sollte Ihr Kind bereits auf seinen Namen reagieren, aber auch ein energisches „Nein!“ begreifen. Und nicht nur das: Es wird nun versuchen, Ihre Sprache zu imitieren.
Noch kommen merkwürdige Laute dabei heraus, die aber für Ihr Kind bereits eine bestimmte Bedeutung enthalten. Vielleicht schafft es sogar schon das erste „Mama“ oder „Papa“! Aber auch Worte wie „dada“ beweisen, dass Ihr Kind sehr genau zuhört und erste Sprechversuche angeht. Der Wortschatz ist natürlich in dieser Phase noch sehr eingeschränkt, darum fassen Babys einfach alle ähnlichen Dinge unter einem Wort zusammen.
So nennt es beispielsweise alles, was es in den Arm nehmen und kuscheln kann „La La“ – das sind dann eben nicht nur die Kuscheltiere, sondern vielleicht auch mal die Lieblingspuppe.
➌ Der Sehsinn
Mit Abschluss des ersten Lebensjahres ist auch die Entwicklung der Sehfähigkeit beinahe abgeschlossen. Ihr Nachwuchs kann große und kleine, nahe und weit entfernte, unbewegliche und bewegliche Dinge erkennen und eingehend betrachten.
Aber: Es genügt nicht, dass Ihr Kind das „technische Werkzeug“ zur Hand hat. Selbst wenn optische Signale in elektrische Signale umgewandelt und so an das Gehirn weitergeleitet werden, muss es die gesammelten, visuellen Eindrücke auch noch analysieren lernen.
Und das funktioniert am besten über Wiederholungen: Es muss bestimmte Eindrücke immer wieder einordnen, ihnen immer wieder eine entsprechende Bedeutung zuordnen können, um letztendlich auch bestimmte Gefühle damit zu verknüpfen. Wenn Ihr Kind nun also immer häufiger den Zeigefinger gebraucht, um auf bestimmte Gegenstände zu deuten, nutzen Sie sein Interesse und gehen Sie auch mit Worten darauf ein.
Nehmen Sie den Gegenstand in die Hand, geben Sie es – sofern es für das Kleine nicht gefährlich ist – auch dem Kind in die Hand und sagen Sie: „Schau, was für ein schönes, buntes Bild!“ Fotos anzuschauen, dürfte übrigens zur absoluten Lieblingsbeschäftigung des Kindes werden.
Es erkennt die vertrauten Gesichter von Freunden und Familie und betrachtet die Bilder mit großer Neugier. Den gleichen Effekt kann auch schon ein einfaches Lächeln von Mama oder Papa auf das Kleine ausüben!
13 bis 24 Monate
Die Entwicklung Ihres Kindes ist im ersten Lebensjahr schnell vorangeschritten. Die Entwicklung der Sinne ist so gut wie abgeschlossen, auch die körperlichen Veränderungen – Gewicht und Größe – legen ab jetzt einen Gang zurück. Ihr Baby ist zum Kleinkind geworden … Zwei wesentliche Dinge gibt es in Bezug auf die Sinne zu beachten: Zum einen leiden viele Kinder in diesem Alter unter der Mittelohrentzündung.
Dies liegt an der sogenannten Ohrtube: ein kleiner Kanal, der Ohren und Nasen-Rachen-Bereich miteinander verbindet und das Mittelohr belüftet. Diese Ohrtube verlängert sich nun und eröffnet Krankheitserregern einen neuen Zutritt ins Ohr.
Bei einer zusätzlichen Infektion schwellen die Schleimhäute an, was zu einem raschen Verschluss der Ohrtube führen kann. Dadurch staut sich das Sekret und ein weiterer Lebensraum für Bakterien entsteht. Spätestens wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Kind nicht mehr auf Zurufe in Zimmerlautstärke reagiert, sollten Sie den Ohrenarzt aufsuchen.
Zum anderen ist das Sichtfeld des Kindes noch nicht voll ausgeprägt, d. h. Eltern sollten nicht erwarten, dass ihr Kind dieselbe visuelle Wahrnehmung hat wie sie selbst – dies gilt vor allem „im Augenwinkel“.
Auch die Verknüpfung Entfernung und Geschwindigkeit benötigt noch einige Jahre, was insbesondere bei der Verkehrserziehung kurz vor Schuleintritt f ür Sie interessant wird.
Spielerisch lernen Spiele, Tipps und Tricks zur Förderung der Sinneswahrnehmung bei Kindern Wiederholungen helfen Ihrem Kind, seine Sinne voll zu entfalten. Lassen Sie sich von der Begeisterung der Babys und Kleinkinder anstecken, schaffen Sie optimale Spielbedingungen, sprich: nicht unbedingt kostspieliges, sondern attraktives Spielzeug. Auch wiederholte Singspiele können die Sinneswahrnehmung – insbesondere Gehör und Sprache – fördern.
Und wenn feste Regeln irgendwann zu langweilig werden, dürfen es auch mal selbst ausgedachte Spiele sein, um die Entwicklung der Kinder zu unterstützen.
Alltagsmaterialien, die sich hervorragend zur Förderung ihres Kindes eignen
✔ Betttücher und Decken können sowohl zum Verstecken als auch zum Bauen von Höhlen genutzt werden. Auch als Schaukeln eignen sich Betttücher hervorragend.
✔ Luftballons – mit verschiedenen Inhalten befüllt – lassen sich prima als Rasseln umfunktionieren.
✔ Das Fangen und Werfen von Luftballons fördert übrigens nicht nur die Wahrnehmung, sondern natürlich auch die Motorik. Je nach Alter dürfen die Kinder ihre Ballons auch schon eigenständig aufpusten.
✔ Dosen eignen sich sowohl zum Bau von Türmen als auch zum Umwerfen oder zum Befüllen mit den unterschiedlichsten Materialien.
✔ Utensilien aus der Küche eignen sich zum Musizieren. Auch können Kinder so die verschiedenen Geräusche unterscheiden lernen, die diese Utensilien je nach Untergrund machen.
✔ Stühle, Decken, Krabbeltunnel: Mit diesen Materialien bauen Sie Buden und Höhlen nach eigenen Vorstellungen. Kleine Parcours entstehen, die Ihr Kind auf unterschiedliche Weise fördern. Auch Verstecken zu spielen, macht so gleich nochmal so viel Spaß.
✔ Wäsche, Wäscheklammern und andere Utensilien zum Verkleiden bringen nicht nur Spaß, sondern helfen auch dabei, Zahlen und Farben besser zu verstehen.
✔ Tassen, Flaschen oder Gläser dürfen ebenfalls zweckentfremdet werden: Das wiederholte Öffnen der Flaschen-Verschlüsse verbessert zum Beispiel die Feinmotorik. Unterschiedliche Materialien in den Flaschen oder Gefäßen fördern die Wahrnehmung. Auch das Umschütten von der Flasche in ein Glas oder das Umkegeln der Flaschen ist ein sehr beliebtes Spiel.
✔ Naturmaterialien, Zeitungen und Papier eignen sich hervorragend zum Basteln und Erschaffen von eigenen Kreationen. Dabei erfahren die Kinder gleichzeitig den Umgang mit unterschiedlichen Materialien. Natürlich können auch Toilettenpapier oder leere Rollen in das Spiel miteinbezogen werden.
✔ Knöpfe: Nicht nur das Zählen und Sortieren der Farben ist ein beliebtes Spiel, auch das Aufheben und Rollen der Knöpfe fördert die Feinmotorik.
✔ Natürlich bietet auch die Natur genügend Möglichkeiten, um die Sinne nicht nur zu entdecken, sondern auch zu verfeinern. Spaziergänge im Wald, auf verschiedenen Untergründen oder auf dem Spielplatz sind eine ideale Idee für gemeinsame Unternehmungen mit der ganzen Familie. Je nach Alter des Kindes kommen natürlich auch noch andere Spiele in Betracht …
➩ Geräusche-Memory:
Um dieses Memory zu erstellen, eignen sich kleine Dosen aus Plastik: Diese werden nun doppelt mit den jeweils gleichen Materialien befüllt. Ziel des Spiels ist, mit möglichst wenigen Versuchen gleich befüllte Dosen zu finden.
Als Materialien eignen sich z. B. Knöpfe, Nudeln, Reis, Sand oder Büroklammern. Natürlich sind in Bezug auf die Materialien der Phantasie keine Grenzen gesetzt.
➩ Detektiv-Spiele
Diese Spiele sind sicher auch bei Ihren Kindern „in“: Begeben Sie sich auf eine ganz spezielle Detektiv-Reise! Ziel der Detektive ist, verschiedene Lebensmittel am Geschmack zu erkennen.
Mit verbundenen Augen bekommen die Kinder einen kleinen Happen des jeweiligen Lebensmittels in den Mund – und dieses muss dann nur anhand des Geschmacks erraten werden.
Natürlich ist die Förderung der Sinneswahrnehmung nicht nur für Kleinkinder geeignet – auch Babys genießen es, wenn sie völlig neue Sinneserfahrungen machen dürfen. Massagen mit weichen Tüchern oder Bällen sind für Säuglinge nicht nur ein Genuss, sondern auch wirklich spannend – schließlich genießen alle Kinder, egal ob Klein oder Groß, die uneingeschränkte Aufmerksamkeit ihrer Eltern.
Buchtipps
✎ Babys in Bewegung: Mit allen Sinnen; Cornelia Lohmann; Meyer und Meyer Sport; 2011; ISBN: 389899547X
✎ PEKiP: Spiel und Bewegung mit Babys: Mehr als 100 Anregungen für das erste Jahr; Liesel Polinski; rororo; 2001; ISBN: 349960972X
✎ Babys brauchen Musik. Die besten Kitzellieder, Fingerspiele und Kniereiter für zwischendurch. So fördern Sie die Entwicklung Ihres Kindes zwischen 0 und 2 Jahren.; Ulla Nedebock; humboldt/Schluetersche; 2010; ISBN: 386910614X
✎ Baby Fun: PEKiP, Massage, Spiele, Musik & Co. Das Beste aus allen Babykursen für zu Hause; Karin Schutt; TRIAS; 2007; ISBN: 3830433735
✎ Schmetterling & Katzenpfoten: Sanfte Massagen für Babys und Kinder; Margarita Klein; Ökotopia; 2014; ISBN: 3867022968 Quellen